Studie be- und entlastet Sinar Mas nach Rodungsvorwürfen

Der Agrarkonzern habe zwar keinen Primärregenwald gerodet, Sekundärwälder und Torfmoore aber schon – Greenpeace hält Beschuldigungen aufrecht – Artikel auf www.bos-deutschland.de

Mit lächelndem Kind sehen Ölpalmenplantagen gar nicht so tot aus, wie sie eigentlich sind - Eigenwerbung der PT Smart (Screenshot BOS Deutschland)

Die PR-Schlacht zwischen Greenpeace und dem indonesischen Konzern Sinar Mas geht in die nächste Runde. Wie das Magazin Mongabay.com berichtet, hatten Umweltschützer der Sinar-Mas-Tochter PT Smart vorgeworfen, Primärregenwald und Orang-Utan-Habitat für den Anbau von Ölpalmenplantagen zu roden. Eine jüngst erschienene, unabhängige Studie entlastete den Konzern zwar in diesem Bereich, zeigte aber, dass er Torfmoore gerodet hatte. Beide Seiten erklärten sich zum Sieger – ehemalige Geschäftspartner von Sinar Mas zögern indes, die Beziehungen wieder aufzunehmen.

„Die Studie bestätigt unsere Vorwürfe in großen Teilen“, sagte Bustar Maitar, Regenwaldcampaigner bei Greenpeace-Südostasien. „Es ging ganz klar daraus hervor, dass Sinar Mas Regenwälder und Torfmoore gerodet hat, und dies ohne die notwendigen Genehmigungen.“ Der Konzern habe erneut gezeigt, dass er etwas sage, und das genaue Gegenteil davon mache. Er zerstöre Torfmoore und nenne dies Wassermanagement. Er rode Wälder und nenne dies die Entwicklung von degradiertem Land, so Maitar.

Bei PT Smart sieht man die Ergebnisse der Studie naturgemäß etwas anders. „Die Studie hat bewiesen, dass die Beschuldigungen größten Teils haltlos sind. Smart ist nicht verantwortlich für die Rodung von Orang-Utan-Lebensraum in Indonesien, wie Greenpeace behauptet hatte“, hieß es in einer Erklärung des Konzerns, die Reuters vorliegt.

Ehemalige Geschäftspartner von PT Smart bleiben derweil skeptisch, zumal für die Studie lediglich 40 Prozent der Konzessionen des Konzerns untersucht wurden – die Plantagen in Neu Guinea etwa waren darin nicht berücksichtigt. Unilever erklärte, das Palmöl des Unternehmens nicht mehr zu kaufen, so lang der Konzern nicht das Siegel des Runden Tisches für Nachhaltiges Palmöl (RSPO) erhält.

Quelle: Mongabay.com, Reuters, Lars Dittmer, BOS-Deutschland

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