Konferenz: Ressourcenzugang für Arme sicherstellen

Ein besseres Management von natürlichen Ressourcen könnte der Schlüssel zur Armutsbekämpfung sein, erklärten Aktivisten und Experten auf der „Business for the Environment (B4E)“-Tagung, die vom 27. bis zum 29. April 2011 in Jakarta stattfand. Dies bedürfe allerdings einer stärkeren Unterstützung der Regierungen.

„Der momentane Ansatz zur Verminderung der Armut in den Ländern des Südens erfüllt seinen Zweck nicht“, sagte Pavan Sukhdev, der ehemalige Chefberater der Green Economy Initiative der Vereinten Nationen, der Jakarta Globe. Die meisten Entwicklungsländer wollten eigentlich das Leben der Armen verbessern, tatsächlich verbesserten sie aber fast ausschließlich das Leben der Reichen.

Sukhdev weiter: „Die Regierungen konzentrieren sich darauf, die Profite ihrer Unternehmen zu vergrößern.“ Dies geschehe in der Hoffnung, dass die Gewinne zu den weniger wohlhabenden Schichten durchsickern – in Fachkreisen „Trickle-Down“-Effekt genannt. In Pavans Heimatland Indien sei der Trickle-Down-Effekt allerdings nicht erkennbar: „Es wundert mich, dass nach wie vor so viele Länder darauf setzen.“

Laos -Reisernte - das Hauptnahrungsmittel der armen Bevölkerung

Ein echter Schlüssel zur Linderung von Armut hingegen sei es, sicherzustellen, dass die Armen in den Ländern ebenso von dem Reichtum natürlicher Ressourcen profitieren wie die Wohlhabenden. „Der Zugang der Armen zu kostenlosen Ressourcen wie Holz, Wasser und Öl zum kochen muss gewährleistet sein und bleiben. Ein besseres Management kann hier die dringend benötigten Arbeitsplätze bringen.“

Ohne die Steuerungseffekte der Regierungen werde dies nicht machbar sein, so Sukhdev. „Private Firmen haben an Armutslinderung kein Interesse. Es ist ihr Job, Profit zu generieren.“

Der indonesische Umweltminister Gusti Muhammad Hatta pflichtete bei: „Eine grüne Wirtschaft sollte zum Ziel haben, für die Armen, für die Umwelt, für Jobs und für Wachstum gleichermaßen zu sorgen.“ Indonesien habe daher das „Green Economy Concept“ in seinen nationalen Entwicklungsplan für den Zeitraum 2005 bis 2025 eingearbeitet, der das Ziel eines grünen und nachhaltigen Indonesiens verfolge.

Die „B4E“-Konferenz vereint namhafte Umweltschutzgruppen sowie Wirtschaftsakteure und Regierungsvertreter. Ziel ist es, grüne Investitionen zu erörtern und zu fördern sowie gleichermaßen die Entwicklung der armen Länder des Südens voranzutreiben.

Foto: Reisernte in Laos

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