29. Februar übersehen – Microsofts Cloud „Azure“ stürzt ab

„Immer verfügbar. Immer bereit“ – so preist Microsoft seine Cloud-Plattform „Azure“ auf der Webseite an. Doch anstatt Webentwicklern und anderen Usern ständigen Zugriff zu ihren Anwendungen über das Internet zu bieten, war der Service am gestrigen 29. Februar über 12 Stunden in weiten Teilen Europas und der USA unzugänglich. Zahlreiche Seiten waren nicht erreichbar. Grund war offenbar der Schalttag – ein digitales Zertifikat war nicht auf ihn eingestellt.

Fast wolkenfrei. (Simon Eugster / Wikipedia)

Fast wolkenfrei. (Simon Eugster / Wikipedia)

Der Bug war offenbar durch eine Zeitberechnung entstanden, die für den Schalttag inkorrekt war, erklärte Microsoft-Vize für den Bereich „Cloud & Server“ Bill Laing den peinlichen Aussetzer im Blog des Unternehmens.  In vielen Regionen hatten die Probleme bereits am Dienstag begonnen. Gegen 3 Uhr Pacific Standard Time, etwa 12 Uhr nach deutscher Zeit, war der Service in der Breite wieder zugänglich. Dennoch sollen einige Regionen immer noch Probleme haben.

Betroffen sei aber lediglich die Funktionalität des Services gewesen, die Daten der Kunden seien sicher: „Wir arbeiten derzeit an einer abschließenden Problemanalyse“, versicherte Laing. Die sogenannten „Cloud“-Dienste sind Dienste, die komplett über das Internet verfügbar sind. Sie sollen so den Usern theoretisch ortsunabhängigen Zugang zu ihren Daten oder Anwendungen ermöglichen.

Microsoft möchte sich auf Cloud-Dienste konzentrieren, da immer mehr User leistungsschwächere Notebooks den großen Home-Computern vorziehen und es an immer mehr Orten Internetzugänge gibt. Da die Dienste ohne stationäre Software laufen, besteht für Softwarefirmen kaum die Gefahr größerer Verdienstausfälle durch Raubkopien. Für die User bedeutet dies allerdings eine steigende Abhängigkeit von funktionalen Onlinediensten.

Erschienen auf Yahoo! Nachrichten am 2. März 2012

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